LÜFTUNG

Mit den heute geltenden gesetzlichen Anforderungen an die Dichtheit einer Gebäudehülle, den Anforderungen an Produktionsprozesse sowie den Arbeitsplatz- und Umweltbedingungen gehören Lüftungsanlagen immer öfters zu der Grundausrüstung in einem Gebäude. Dabei lassen sich Lüftungsanlagen grob in Komfortanlagen und prozessbedingte Anlagen unterteilen.

Komfortlüftungsanlagen liefern die notwendigen Aussenluftmengen für die sich in einem Raum befindenden Personen und führen die Verunreinigungen der Raumluft ab. Um dies zu erreichen, werden die Räume kontinuierlich mit einem hygienisch kontrollierten Luftwechsel versorgt, welcher bei Bedarf durch geeignete Regeleinrichtungen (CO2-Fühler / Präsenzmelder / Feuchte-Fühler etc.) erhöht werden kann. Im Zeichen von Minergie und gesetzlichen Anforderungen an die Dichtheit der Gebäudehülle ersetzt die Komfortlüftung auch im Wohnungsbau immer mehr die bisher verbreitete Fensterlüftung.

Durch die bei einer Komfortlüftungsanlage eingebaute hocheffiziente Wärmerückgewinnung lassen sich die Wärmeverluste stark reduzieren. Durch die permanente Filtrierung der Aussenluft und die kontinuierliche Erneuerung der Aussenluft wird die Raumluftqualität erheblich gesteigert.

Prozessbedingte Lüftungsanlagen dienen primär dazu, die Belastungen der Innenluft durch menschliche Tätigkeiten oder prozessbedingte Emissionen zu beseitigen, oder die lüftungstechnischen Anforderungen zur Herstellung oder Lagerung eines Produktes sicherzustellen. In verschiedenen Bereichen besteht eine Anforderung an den Überdruck/Unterdruck in einem Raum. Dies kann sowohl aus Sicherheits-, Hygiene- oder Komfortgründen von Bedeutung sein (Reinräume, Ex-Zonen, Labors, Küchen usw.). In anderen Bereichen müssen Gesetze und Vorschriften (z.B. Arbeitssicherheit) eingehalten werden. Dies betrifft z.B. Fortluft aus Kapellen in Labors, Lösungsmittelräumen, AutoeinstelIhallen usw.

Lüftungsanlagen müssen laufend vielseitige Aufgaben und Anforderungen erfüllen. Zur Minimierung der Betriebs- und Unterhaltskosten ist es deshalb enorm wichtig, dass die Anlagen auf die Bedürfnisse des Nutzers abgestimmt werden und dass die Anlagen bedarfsabhängig gesteuert und geregelt werden. Durch eine gezielte Planung und spätere Überwachung lassen sich die Betriebs- und Unterhaltskosten, welche während der Lebensdauer einer Anlage oft die Anschaffungskosten um ein mehrfaches übersteigen, drastisch reduzieren.